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Heißluftballone geben ja immer ein gutes Fotomotiv ab. Eigentlich wollten wir schon 2017 zur Warsteiner Internationalen Montgolfiade fahren, allerdings hat uns damals das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir mussten daher kurzfristig absagen. Dieses Jahr hat es nun endlich geklappt 🙂
Die von der Brauerei Warsteiner in Warstein ausgerichtete Montgolfiade ist einer der größten Wettbewerbe für Heißluftballone weltweit. Wie jedes Jahr fand die 29. Montgolfiade wieder Anfang September statt. Mittlerweile zieht sich das Event über insgesamt neun Tage und zwei Wochenenden, mehrere Hunderttausend Besucher reisen teilweise aus der ganzen Welt an. Abgesehen von den eventuellen Kosten für die Parkplätze (Tageskarte fünf Euro, Dauerkarte fünfzehn Euro, abends wird meistens nicht mehr kassiert) ist der Eintritt frei.
Unterkünfte gibt es in der Nähe eher wenige. Selbst bei frühzeitiger Buchung muß man eventuell eine längere Anfahrt einplanen. Wir haben für 49 € pro Nacht in der etwa eine halbe Autostunde entfernten FeWo Wulmi in Wulmeringhausen übernachtet.
Die beiden Startplätze befinden sich auf einem eigenen Areal im Süden des Ortes Warstein, unweit des Brauereigeländes. Das Rahmenprogramm umfasste unter anderem eine kleine Kirmes mit einigen Fahrgeschäften, Hubschrauberrundflüge, Gleitschirm- und Drachenflüge, Paraballooning, Besichtigungen einer Ballonhülle von innen, Ballonstarts jeweils morgens (6:30 Uhr) und abends (17:30 Uhr), und den „Night-Glow“ (Ballonglühen zu Musik). An den Wochenenden kam ein tägliches Abschlussfeuerwerk hinzu.
Leider stellte das Wetter dieses Jahr doch wieder ein größeres Problem dar. Von den insgesamt vier Ballonstarts, welche wir hätten sehen können, fielen zwei komplett aus. Der eigentlich schon abgesagte Morgenstart am Samstag fand kurzfristig doch statt, wurde aber wegen des starken Windes vom Flughafen Oeventrop aus durchgeführt. Leider wurde die Öffentlichkeit darüber nicht informiert. Wir bekamen also nur einen einzigen Abendstart zu sehen. Man sollte bei einem Besuch immer den Newsticker auf der Webseite im Blick haben, vor allem falls das Wetter nicht optimal ist.
Falls ein Morgenstart ausfällt, sollte man bereits Ideen für ein Alternativprogramm haben. Zu empfehlen ist etwa das Besucherbergwerk Ramsbeck unweit von Warstein, wer etwas mehr Zeit hat kann aber z.B. auch die Kokerei Hansa oder die Zeche Zollern bei Dortmund besuchen.
Vor jedem Massenstart muss erst „aufgerüstet“, also alles zusammengebaut und die Ballons mit heißer Luft gefüllt werden. Der komplette Heißluftballon passt samt Korb auf einen kleinen, praktischen Autoanhänger. Die teilweise mehrere Hundert Kilo schweren Hüllen wurden abgeladen, auf dem Boden auseinandergefaltet und auf eventuelle Löcher kontrolliert. Dann kamen die Körbe mit den Gasflaschen an die Reihe.
Kaum zu glauben, dass die Ballonhülle, vier dünne Metallstäbe und ein paar Fäden den schweren Korb, die Gasflaschen und mehrere Ballonfahrer tragen können 😯
Der wichtigste Teil der ganzen Konstruktion ist der Brenner. Dieser muss die Luft im Inneren der Hülle bis auf über einhundert Grad Celsius erhitzen, damit genug Auftrieb entsteht und der Ballon abhebt. Natürlich ließen es sich die Piloten nicht nehmen, ihre Brenner zur Freude des Publikums ausgiebig zu testen 😉
Erst ganz langsam, dann immer schneller füllten sich die ersten Hüllen, …
…die Körbe waren immer schwerer am Boden zu halten, und plötzlich ging es unaufhaltsam nach oben.
Wer früh genug dran war, konnte für 199 Euro pro Person ein Ticket für eine Mitfahrt ergattern. Tickets für die Heißluftschiffe kosteten 149 Euro, Hubschrauberrundflüge 45 Euro. Gemessen an der Flugzeit war der Heißluftballon damit sicher noch das günstigste Angebot.
Bei den Massenstarts stiegen in diesem Jahr bis zu 126 Ballone gleichzeitig auf. Man musste sich schon sehr anstrengen, um bei den vielen schönen Hüllen noch den Überblick zu behalten 😯
Wie immer waren viele Sonderformen dabei, darunter ein Taucher, eine Katze, ein Alien, ein Sparschwein, eine Sonnenblume, eine Matroschka, das größte Feuerwehrauto der Welt und viele weitere.
Besonders imposant waren die Warsteiner-Lokomotive und das 2017 neu gebaute Modell „Cristo Redentor“, ein Nachbau der Christus-Erlöser-Statue in Rio de Janeiro. Die Ballonhülle ist sogar 12 Meter höher als das Original 😯
Auf der Hülle der Lokomotive hat sich allerdings ein kleiner Tippfehler eingeschlichen: Der Orient-Express fuhr nicht von Moskau nach Peking, sondern verband Paris mit verschiedenen anderen Zielen.
Pünktlich zum traditionellen „Night Glow“ um 22:00 Uhr waren die Ballone wieder zurück in Warstein. Die Piloten zündeten ihre Brenner und ließen die Hüllen zur eingespielten Musik aufleuchten. Auch wenn die Choreographie nicht wirklich zu erkennen war, sah das Ganze doch mehr als beeindruckend aus. Das Publikum war auf jeden Fall hörbar begeistert 🙂
Auch wenn uns kein Morgenstart vergönnnt war, gab es während dieses Kurztrips doch viel Schönes zu sehen. Die nächste Warsteiner Internationale Montgolfiade wird vom 30. August bis zum 8. September 2019 stattfinden.
Dieser Artikel wurde von Simon für One Man, One Map geschrieben. Das Original befindet sich hier. Alle Rechte vorbehalten.
die heissluftballone sind wunderbar allerdings Special shapes interessieren mich weniger
ich war noch nie bei der warssteiner montgolfiade aus Österreich ist es zu weit
ich hoffe die katze ist auch dabei mein absoluter lieblingsballon allerdings der orange grau weisse ist einfach schöner
ballonfahren habe ich oft getan und weiss wieviel arbeit das aufrüsten einer ballonhülle ist
löcher im ballon mag ich nicht wegen der Optik und Schönheit eines bunten heissluftballones, der ballon soll im Mittelpunkt stehen nicht das Volksfest
in Niederbayern bei einem ballontreffen ist leider der kommerz in den Vordergrund getreten die Ballone sind die stars
ende